Weltenbrecher von Robin Li

Als urbaner Fantasyroman spielt der Weltenbrecher teils im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, teils in der magischen Universität einer Welt ohne Namen. Sie hat deshalb keinen Namen, weil Jennifer, die Autorin und Erfinderin dieser Welt (aus dem Prenzlauer Berg), nicht dazu kommt, ihr einen zu geben, bevor die Geschehnisse eskalieren.

Im Grunde will sie keinen Roman schreiben, sondern lediglich der neuen Freundin ihres Ex-Mannes eins auswischen, ohne das Haus zu verlassen. Sie reagiert sich ab, indem sie sich selbst und das Mädchen handschriftlich in einem Buch verewigt. Damit sie ihre Rache möglichst lange genießen kann, gibt sie dem Story-Flittchen sogar einen Lehrer an die Hand, den sie nach allen Regeln der Kunst verführen und ausnutzen kann, wie sie es zuvor mit dem Ehemann gemacht hat.


Weltenbrecher von Robin Li
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Obwohl Jennifer den Text extra handschriftlich verfasst und nicht auf ihrem Computer, scheint ihre Tochter Sarah die alte Kladde gefunden zu haben und mischt fleißig mit.

Jennifer lässt sich auf das Spiel ein. Bis sie schließlich merkt, dass Sarah die Texte unmöglich verfasst haben kann und ihr schmerzhaft klar wird, dass es sich keineswegs um ein Spiel handelt. Weder für sie, noch für den liebenswert tollpatschigen Lehrer, dessen unvergleichliche Kräfte für Jennifer zu einem ernsten Problem werden.

Der Weltenbrecher ist mit viel Liebe und Humor verfasst. Er geht ein wenig respektlos mit den ernstzunehmenderen Werken der high Fantasy um. Das tut ihm überhaupt nicht leid.

Weltenbrecher

Klappentext

Als Autorin fällt es Jennifer leicht, Rache zu üben. In ihrem neuen Fantasyroman schickt sie das hinterhältige Flittchen vom Ex durch die Prüfungshölle einer magischen Universität. Doch nicht nur Ivy, der Flittchen-Charakter, hat unter Jennifers Launen zu leiden. Auch Losrin, ihr Lehrer für praktische Magie, muss sich einiges gefallen lassen. Bis zu dem Moment, an dem die Magie sich verselbstständigt und ihm ungeahnte Kräfte verleiht.
Als Jennifer realisiert, dass die Geschichte sie buchstäblich in ihren Bann zieht, gibt es kein Zurück mehr.

Leseproben

Jennifer ließ die Kladde nicht aus den Augen. Selbst, als die Tinte sich wieder beruhigt hatte und mit weiterem Funkenflug nicht zu rechnen war, wartete sie reglos ab, ob vielleicht doch noch irgendwo kleine Elmsfeuer auftauchten. Erst, als ihre verspannten Schultern zu schmerzen begannen, brachte sie es fertig, sich zu bewegen. Vorsichtshalber sprang sie ein Stückchen zurück und behielt die Kladde scharf im Auge, nur für den Fall, dass das Ding sie angriff oder noch andere Faxen auf Lager hatte.
Ich bin nicht verrückt, sagte sie sich. Sicher stimmt mit dem verdammten Buch irgendwas nicht. Wo hat Sarah das bloß her, hat sie mir das verraten? Ach ja, von eBay, hatte sie gesagt. Na gut, da kann man alles Mögliche kaufen.
***
Sehr behutsam entließ er einen einzelnen Tropfen aus dem Fläschchen in die Tinktur.
Er wartete die vorgeschriebenen fünf Minuten ab, dann stellte er den Brenner aus und löste die Retorte aus ihrer Verankerung.
»Tragen Sie das Destillat gleichmäßig auf Augenlider, Ohrmuscheln und Zunge auf, bevor der Kristallisationseffekt einsetzt. Zu Risiken und Nebenwirkungen hätten Sie sich früher Gedanken machen sollen«, stand als letzter Hinweis im Buch.
***
Als es an der Tür klopfte, war er gerade dabei, die Unterwäsche vom Stuhl zu klauben und in den Schrank zu pferchen. Er schlug die Schranktür mit einem satten Knall zu und wartete ab, ob die Wäsche einen Fluchtversuch unternahm.
Als alles ruhig blieb, strich er sich die Haare glatt, straffte seine Gestalt und trat an die Tür. »Da sind Sie ja, Ivy«, plapperte er fahrig, »Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht, ob …« Dann erst sah er Ivy an.
Sie hatte die mehr oder weniger züchtige Kleidung abgelegt, in der sie die Kurse besuchte, und trug nun ein Kleid, das ebenso atemberaubend wie kurz war. Losrin bündelte seine ganze Konzentration, um den Blick von ihrem tiefen Ausschnitt abzuwenden, und blieb trotzdem erfolglos.
***
Losrin hob die Hand. Er betrachtete sie, drehte sie hin und her. Bläuliche Funken lösten sich knisternd und tanzten zwischen seinen Fingern. Wie hatte er einen Feuerzauber jemals für schwierig halten können?
***
Losrin atmete auf. Endlich legte sie das Messer aus der Hand. Klirrend landete es auf dem Tisch. Er wusste nicht, ob Götter genauso verletzlich waren wie Menschen, aber er hätte es auch nicht gerne herausgefunden.
 


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